DHCP

Wozu ein DHCP?

Im kleinen Netzwerk, vielleicht 3 bis 7 Clients (Arbeitsplätze), ist das sicher kein Problem, wenn man für mehrere Clients die IPs händisch vergeben muss. Der Aufwand ist gering und überschaubar. Problematisch wird es erst, wenn es deutlich mehr Geräte sind und obendrein noch mobile Geräte dazukommen bei denen man nicht einschätzen kann wann sie da sind und wann nicht.

Mit dem DHCP werden auf einen Schlag alle relevanten IP-Konfigurationen gesetzt und der Admin kann sich darauf verlassen, dass alles automatisch läuft.

Rahmenbedingungen für diesen Aufbau:

Es dienen zwei virtuelle Maschine in VMWare. Eines als DHCP-Server und das andere als Workstation. Installiert ist Debian 8 (Jessie) in einer Minimalinstallation für den DCHP-Server, also nur die Systemtools und die Workstation bekommt eine vollumfängliche Installation mit KDE und allem Schnickschnack. Die VMs haben beide 1024 Mb Ram, 2 CPUs mit zwei Kernen und 20 Gb Plattenplatz.  Ein Internetzugriff findet über NAT statt für evtl. Nachinstallationen von Software. Wichtig ist, dass der DHCP eine feste IP hat. Ich habe als fixe IP für den DHCP-Server die 10.0.0.1 gewählt mit der Subnetmask 255.255.255.0.

Die Installation:

Wieder loggen wir uns als Root ein und geben folgendes in die Kommandozeile ein:

apt-get install isc-dhcp-server

Die Konfigurationsdatei des DHCP findet man unter /etc/dhcp/dhcpd.conf. Editieren und wie folgt anpassen:

authoritative;
# Definition Subnetzes
subnet 10.0.0.0 netmask 255.255.255.0 {
        range 10.0.0.100 10.0.0.200;
        # Lease Time in Sekunden
        default-lease-time 600;
        max-lease-time 7200;
        option domain-name "brainworld.lpic";
        option domain-name-servers 10.0.0.1;
        option broadcast-address 10.0.0.255;
        option subnet-mask 255.255.255.0;
        option routers 10.0.0.1;
}

Außerdem muss noch in der Datei /etc/default/isc-dhcp-server der Parameter interfaces="eth0" gesetzt werden. Im Moment steht zwischen den Anführungszeichen nichts. Dort wird das Netzwerkinterface eingetragen, welches der DHCP versorgen soll. In unserem Fall eth0. Ab Debian Stretch ist es ens3.

Nun kann es ja sein, dass einige Rechner fixe IP-Adressen haben müssen. Die Gründe dafür liegen in den Firmeninterna. Was auch immer der Grund ist, man fügt die folgenden Optionen zu der bestehenden dhcpd.conf je Client hinzu - natürlich mit seiner korrekten MAC-Adresse und die IP, die zugewiesen werden soll.


# Host anhand seiner MAC-Adresse identifizieren
host workstation {
        hardware ethernet 00:0c:29:2f:f7:98;
        fixed-address 10.0.0.9;
        option host-name "workstation";
option routers 10.0.0.1; }

 Natürlich den DHCP-Server restarten und an seiner Funktionalität erfreuen. :-)

systemctl restart isc-dhcp-server

 

Die DHCP Leases kann man sich anzeigen lassen mit:

dhcp-lease-list --lease dhcpd.leases